Breitbandausbau

Emmerich am Rhein engagiert sich aktiv für den Ausbau der Glasfasertechnik, um eine moderne Internetinfrastruktur zu schaffen. Durch Förderprogramme von Bund und Land werden nicht rentable Gebiete versorgt, darunter der Ortsteil Elten, wo der Glasfaserausbau bereits abgeschlossen ist. In Kooperation mit Unternehmen wie Deutsche Glasfaser und Unsere grüne Glasfaser GmbH werden weitere Projekte vorangetrieben, um die flächendeckende Breitbandanbindung in Emmerich voranzutreiben.

Glasfasertechnik ist für das Internet der Zukunft von entscheidender Bedeutung. Darüber lassen sich riesige Datenmengen in kürzester Zeit übertragen. Deshalb hat sich die Stadt Emmerich am Rhein in den letzten Jahren stark für den Ausbau dieser Technologie im Stadtgebiet eingesetzt. Inzwischen wurden über den eigenwirtschaftlichen Ausbau verschiedener Telekommunikationsunternehmen weite Bereiche des Stadtgebiets an ein Glasfasernetz angeschlossen.

Weiter außerhalb gelegene Haushalte kamen zunächst nicht in den Genuss der schnellen Internet-Technik. Der Bau von Leitungen über lange Wegstrecken, zu dann nur noch wenigen Kunden ist kostenintensiv und wird von den Unternehmen in der Regel als nicht wirtschaftlich angesehen und daher nicht ohne die Unterstützung durch öffentliche Gelder ausgebaut.

Bundesförderprogramm Breitband – „Weiße Flecken“ 

In enger Zusammenarbeit mit 15 Kommunen aus dem Kreis Kleve wurden alle notwendigen Vorarbeiten für eine Antragsstellung im Rahmen des Bundesförderprogramms zur Verbesserung der Breitbandversorgung geleistet. Hierdurch werden bestimmte Gebiete, sogenannte „weiße Flecken“ (vor allem in Außenbereichen und Randlagen), in denen ein privatwirtschaftlicher Ausbau besonders unwirtschaftlich ist, mit Fördermitteln von Bund und Land Nordrhein-Westfalen gefördert.

Die insgesamt 15 Kommunen sind in drei Projektgebiete aufgeteilt:

  • Kreis Kleve Süd: Geldern, Issum, Kerken, Rheurdt, Straelen und Wachtendonk
  • Kreis Kleve Mitte: Kalkar, Rees, Uedem, Wallfahrtstadt Kevelaer und Weeze
  • Kreis Kleve Nord: Bedburg-Hau, Emmerich am Rhein, Goch und Kleve

Nach drei komplexen Antragsverfahren und nachfolgenden europaweiten Ausschreibungsverfahren, wurden die beantragten Fördermittel im April 2019 endgültig von Bund und Land Nordrhein-Westfalen bewilligt. Dadurch stehen dem Kreis Kleve mit einem Eigenanteil der Kooperationskommunen zusammengenommen über 60 Millionen Euro für den Glasfasernetzausbau zur Verfügung. Knapp 32 Mio. Euro werden als Zuwendung durch den Bund, rund 25,6 Mio. Euro durch das Land Nordrhein-Westfalen und knapp 6,4 Mio. Euro durch die beteiligten Kommunen aufgebracht.

Für den Ausbau und Betrieb der Glasfasernetze in den drei Projektgebieten hat das Unternehmen Deutsche Glasfaser jeweils das wirtschaftlichste Angebot abgegeben und folglich die Zuschläge erhalten. Insgesamt werden rund 13.000 Haushalte und Unternehmen sowie 97 Schulen und andere Bildungseinrichtungen mit schnellen Gigabitanschlüssen ausgebaut.

Aktueller Stand des Ausbaus Projektgebiet Nord (Bedburg-Hau, Emmerich am Rhein, Goch und Kleve)

Im Jahr 2026 soll das Förderprojekt im Projektgebiet Kreis Kleve Nord vollständig abgeschlossen sein. Bisher wurden über 350 km Tiefbau zur Versorgung von 2.200 „weißen Flecken“ realisiert - in Emmerich am Rhein gelten insgesamt 295 private Haushalte, Gewerbestandorte sowie Schulen als unterversorgt. Die Ausbauarbeiten laufen seit September 2022. Leider stockte der Ausbau durch den erforderlichen Austausch eines Generalunternehmens.

Bundesförderprogramm Gigabit – „Graue Flecken“

Nach langer Vorbereitungszeit mit Beratungen in den politischen Gremien, Markterkundung, Interessenbekundungsverfahren, vorläufigen Förderbescheiden und einer europaweiten Ausschreibung ist der Auftrag für das „Graue Flecken“-Förderprogramm im Kreis Kleve vergeben werden. Als so genannte „Graue Flecken“ werden Adressen bezeichnet, die noch nicht über einen Anschluss mit Gigabit-Geschwindigkeit verfügen (unter einem Gigabit/Sekunde im Download). Diese Lücken im Gigabit-Netz sollen mit Fördergeldern des Bundes sowie des Landes Nordrhein-Westfalen geschlossen werden. Damit können in Emmerich am Rhein rund 3000 Haushalte mit zukunftssicheren Glasfaseranschlüssen und entsprechenden Bandbreiten versorgt werden.

Für das ausgeschriebene Projektgebiet mit 15 kreisangehörigen Städten und Gemeinden im Kreis Kleve - dazu zählt auch Emmerich am Rhein - ist der Auftrag inzwischen an das Telekommunikationsunternehmen Epcan GmbH aus Vreden vergeben worden. Das Unternehmen Epcan ist bereits in der Planungsphase zur Umsetzung. So hat unter anderem die Vermarktungsphase durch Epcan hat bereits begonnen. Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.epcan.de/kreis-kleve.

Im weiteren Verlauf wird Epcan dem Kreis Kleve eine detaillierte Ausbauplanung vorlegen. Sobald die finalen Förderbescheide in endgültiger Höhe vorliegen, kann der Ausbau beginnen. Die Bauzeit wird etwa zwei Jahre betragen. 

Freier Breitbandausbau durch "Unsere grüne Glasfaser"

Ende 2022 ist das Unternehmen Unsere grüne Glasfaser GmbH und Co. (UGG) ein Unternehmen aus der Telefonica und der Allianz, welche Bestrebungen hat ein großes Teil in Emmerich eigenwirtschaftlich auszubauen, auf die Stadtverwaltung herangetreten. Hier hat die Stadtverwaltung im engen Austausch mit dem Gigabit-Koordinator des Kreises Kleve ihre Unterstützung zugesagt, sodass bereits ein Großteil der Adressen aus dem Grauen-Flecken-Projekt vorzeitig durch die UGG ausgebaut werden könnten. 

Der Vorteil für Emmerich hierbei ist, dass es keine Bürgerbeteiligungsquote gibt, es schneller zum Ausbauverfahren kommen und der Eigenanteil beim Grauen-Flecken-Projekt sich bis zu 1/3 reduzieren wird. Die UGG arbeitet deutschlandweit mit dem Anbieter O2 zusammen, wollen aber zukünftig auch die Anbieter Deutsche Telekom AG und Deutsche Glasfaser Holding GmbH in ihr Port Folio aufnehmen.

Abgeschlossene Breitband-Projekte

Im Ortsteil Elten konnte das Förderprogramm "Mehr Breitband für Deutschland" (Next Generation-Access im ländlichen Raum) beantragt werden. Grundlage für die Förderung war eine Markterkundung im Jahr 2017, wo nachgewiesen wurde, dass ohne die Gewährung einer Beihilfe die flächendeckende Breitbandversorgung im Ortsteil Elten nicht möglich ist. Mit der Förderzusage können unterversorgte Hausanschlüsse (<30 Mbit/s)im Ortsteil Elten von dem Beauftragten Telekommunikationsunternehmen (Deutsche Telekom AG) mit einer zuverlässigen Bandbreite im Download und Upload von mindestens 100 Mbit/s ausgestattet werden. Inzwischen ist der Ausbau des Glasfasernetzes in den Außenanlagen von Elten abgeschlossen. Die Struktur-, Ausbau- sowie Standort Umplanungen sind bereits in Gänze abgeschlossen, genauso wie die Tiefbaumaßnahmen. Seit Mitte 2021 waren alle berücksichtigten Haushalte buchbar.

In den dichter besiedelten Bereichen der Ortsteile Elten, Hüthum, Vrasselt, Praest und Dornick wurde seit 2017 nach und nach ein Glasfasernetz eigenwirtschaftlich (ohne Fördermittel) durch das Unternehmen Deutsche Glasfaser ausgebaut. 

(zuletzt aktualisiert: 18.06.2025 | 16:32 Uhr)

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