Emmerich jetzt Teil der "Liberation Route Europe"

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Ein neuer Erinnerungsort direkt hinter der Lindhorstbrücke würdigt 80 Jahre Frieden, Freiheit und grenzüberschreitende Verbundenheit. Bürgermeister enthüllen gemeinsam "Vector of Memory". Wanderroute führt über Emmericher Stadtgebiet.

An der Lindhorstbrücke direkt an der deutsch-niederländischen Grenze zwischen Emmerich und der Nachbargemeinde Montferland wurde ein neuer Gedenkort geschaffen. Bürgermeister Peter Hinze und sein niederländischer Amtskollege Harry de Vries enthüllten jetzt feierlich einen "Vector of Memory". Damit sind beide Städte jetzt auch offizieller Teil der Liberation Route Europe, einem internationalen Netzwerk von Erinnerungsorten, das an die Befreiung Europas vom Nationalsozialismus erinnert.

Der Vector of Memory markiert einen Ort der historischen Auseinandersetzung mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs und erinnert an den hohen Wert von Frieden, Demokratie und europäischer Zusammenarbeit.

  • Informationstafel zur Liberationsroute an der Lindhorstbrücke
  • Vector of memory an der Lindhorstbrücke
  • Vector of memory - Detailansicht
  • Vector of memory - Detailansicht
  • Bürgermeister Hinze und de Vries enthüllen den Vector of Memory
  • Bürgermeister Peter Hinze und Harry de Vries mit Initiatorin Marjolijn Jennekens
Gemeinsames Erinnern über Grenzen hinweg

Der neue Erinnerungsort wurde im Beisein von Vertreterinnen und Vertretern beider Kommunen eröffnet. Die Beteiligung Emmerichs ist Teil einer grenzüberschreitenden Initiative, die den Austausch und das gemeinsame Gedenken über nationale Grenzen hinweg fördern soll. Bürgermeister Peter Hinze betonte in seiner Ansprache, dass Frieden und Freiheit nicht selbstverständlich seien – vielmehr erforderten sie Bewusstsein, Dialog und aktives Engagement: „Gerade junge Generationen brauchen Orte, die Geschichte greifbar machen und verdeutlichen, wie kostbar und gleichzeitig verletzlich Frieden ist.“ Die lokale Erweiterung der Liberation Route Europe führt von Kranenburg über Kleve nach Emmerich und dann weiter nach Montferland und die Region Achterhoek.

Von der Normandie bis nach Berlin gibt es inzwischen hunderte solcher Erinnerungsorte entlang der Liberation Route Europe, die über Wanderwege miteinander verbunden sind. Informationen zu den Routen und den Gedenkorten: www.liberationroute.com.   

Neue Stationen in Emmerich geplant

Bürgermeister Peter Hinze kündigte außerdem an, dass auch in Emmerich selber - in der Nähe der Martinikirche - in Kürze ein weiterer "Vector of Memory" aufgestellt werden wird, der die Geschichte eines Soldaten erzählt, der zum Ende des zweiten Weltkrieges als Beobachtungsposten auf dem Kirchturm der Martinikirche den Aufmarsch der Alliierten am linken Rheinufer beobachtete. Dieser wird als Hörspiel einen Einblick in die Perspektive des Soldaten Zeit geben. Es basiert auf Eintragungen des Soldaten in seinem Tagebuch, das im Stadtarchiv aufbewahrt wird. 

Die Umsetzung der Inhalte erfolgt in enger Zusammenarbeit mit niederländischen Partnerorganisationen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf authentischer und zugleich zeitgemäßer Vermittlung von Geschichte.

Europäische Zusammenarbeit: Gefördert durch INTERREG Deutschland-Nederland

Das Projekt wurde im Rahmen des EU-Förderprogramms INTERREG Deutschland-Nederland finanziell unterstützt. Die Förderung unterstreicht den europäischen Gedanken, der dem Projekt zugrunde liegt: Die Erinnerung an die gemeinsame Geschichte soll nicht an Grenzen enden, sondern Menschen miteinander verbinden. Auch die Nachbarkommunen Kleve und Kranenburg sind Teil des Netzwerks Liberation Route NRW, das die Initiative auf deutscher Seite koordiniert. Die gestalterische Umsetzung vor Ort erfolgte durch das erfahrene Planungsbüro Abelleisure.

Erinnerung mit Blick auf die Gegenwart

Die neue Route lädt zum Innehalten ein – sie versteht sich nicht nur als historisches Projekt, sondern auch als Impulsgeber für den gesellschaftlichen Dialog. Sie ruft dazu auf, sich mit der Bedeutung von Freiheit in der heutigen Zeit auseinanderzusetzen und die Verantwortung für Demokratie aktiv mitzugestalten. "Ich freue mich, dass wir Teil dieses besonderen Projektes sind und so auch einen Beitrag zur europäischen Erinnerungskultur leisten", so Peter Hinze weiter.

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