Inhalt

Saatkrähen: Stadt informiert Anwohner über Verhaltensregeln


In den kommenden Wochen werden die Saatkrähen wieder ihre Brutbäume in den diversen Kolonien im Stadtgebiet aufsuchen, insbesondere auch im Rheinpark. Die Stadtverwaltung unternimmt in dem Zusammenhang diverse Maßnahmen, um den besonders geschützten Zugvögeln den Nestbau zu erschweren und eine Ausdehnung der Population möglichst zu verhindern. Denn die Saatkrähen sind insbesondere im Bereich des Rheinparks immer wieder Anlass für Verärgerung bei Bürgern und Besuchern. Die Vögel kommunizieren lautstark untereinander und die „Hinterlassenschaften“ verschmutzen Spielplätze, Parkbänke und Wege. Deshalb wurden kürzlich, wie auch im vergangenen Jahr schon, die Anwohner der Innenstadt in einem Schreiben der Stadt um ihre Mithilfe gebeten. Der Brief enthält einige Verhaltensregeln, um die Nahrungssuche den schon niedergelassenen Saatkrähen zu erschweren und nicht noch mehr Vögel anzulocken.

„Siedelten die intelligenten Vögel in der Vergangenheit überwiegend in der freien Landschaft, zieht es sie inzwischen immer mehr in den menschlichen Siedlungsbereich, in Stadtparks, Friedhöfe, Grünanlagen oder kleinere Laubbaumbestände. Als ‚Kulturfolger‘ haben diese Vögel gelernt, die Nähe des Menschen zu schätzen, wo der Tisch an Abfällen reich gedeckt ist“, erläutert Regina Pommerin, zuständige Mitarbeiterin im Rathaus, den Hintergrund des Schreibens.

Bei Saatkrähen handelt es sich um eine nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützte Art, die weder bejagt noch getötet, noch beim Brüten gestört werden darf. Wurde in früheren Jahren eine Vergrämung der Saatkrähen durch die Entnahme ihrer Nester vom Kreis Kleve als genehmigender Behörde bis Ende März meist zugelassen, erhält die Stadt in den letzten Jahren nur noch in Sonderfällen eine Ausnahmegenehmigung. Eine erneute Erteilung wurde in diesem Jahr nicht in Aussicht gestellt. „Dennoch wollen wir unsere Bürger unter Beachtung der naturschutzrechtlichen Vorgaben bestmöglich schützen. Dies ist aufgrund der hohen Intelligenz der Tiere schwierig“, berichtet Regina Pommerin. „An Warngeräusche von Artgenossen oder natürlichen Feinden, welche aus installierten Lautsprechern abgespielt werden können, gewöhnen sich Saatkrähen rasch.“

Dieses Jahr wird die Stadt wieder mit dem Einsatz von Wasser versuchen, die Tiere in den störenden Bereichen zu vertreiben. Gemeinsam mit den Kommunalbetrieben werden wieder einige Rasensprenger in luftige Höhe installiert. Diese werden in regelmäßigen Abständen die Rastplätze und Nester der Tiere nass machen, wodurch sich die Tiere hoffentlich eine andere Bleibe suchen.

Vor Ort werden noch entsprechende Hinweise angebracht. Die Rheinpark-Besucher müssen sich daher keine Sorgen machen, von einer unerwarteten Dusche überrascht zu werden – es sei denn, es ist ein ganz natürlicher Wolkenbruch. Weitere Informationen zum Thema „Saatkrähen“ gibt es auf der Internetseite der Stadt Emmerich am Rhein unter www.emmerich.de > Dienstleistungen > Umweltschutz.