Inhalt

Flämmarbeiten und Holzkohlegrills sorgen für Feuerwehreinsätze


Unkrautvernichtung mit dem Gasflämmer (Foto: adobe.stock.com/ImageSine)

Die Abwechslung aus Sonne und Regen lässt die Pflanzen aktuell in den Gärten sprießen. Was jedoch für Bäume, Blumen und Gemüsepflanzen gut ist, ist auch förderlich für das Wachstum von Unkraut. Seit dem Verbot der meisten chemischen Unkrautvernichter rücken immer mehr Immobilienbewohner auch in Emmerich am Rhein den ungewünschten Kräutern auf dem Grundstück mit Gasflämmern zu Leibe. Das musste auch Feuerwehr Emmerich in den vergangenen Jahren feststellen: „In 2018 hatten wir fünf Einsätze, die auf Grund von privaten Flämmarbeiten ausgelöst wurden, im letzten Jahr waren es bereits zwölf solcher Einsätze. Da wir schnell vor Ort waren, konnte die Ausbreitung auf angrenzende Wohngebäude bisher zumeist verhindert werden, für die Hecken ist es dann aber in der Regel zu spät“, so Martin Bettray, Leiter der Emmericher Feuerwehr. Er warnt deshalb eindringlich vor dem zu sorglosen Einsatz solcher Gerätschaften.

Viele ältere Hecken stellen aufgrund ihrer Ausdehnung in Länge und Höhe, sowie durch den Umstand das die Gewächse bereits bei vorsommerlichen Temperaturen meist schnell austrocknen, grundsätzlich schon ein gewisses Brandpotential dar. Hinzu kommt bei vielen Gewächsen ein hoher Anteil an enthaltenen ätherische Öle. „Diese Kombination kann zu einer rasanten Brandausbreitung führen. Mit einem Gartenschlauch als Vorsorgemaßnahme für einen Brandfall, ist es an der Stelle nicht getan. In diesen Fällen stellen Flämmarbeiten ein unkalkulierbares Risiko dar und werden im weiteren Verlauf in aller Regel als grob fahrlässig eingeordnet“, macht Bettray deutlich.

Im Sommer 2019 und 2020 mussten dies die Eigentümer zweier Wohngebäude in Emmerich schmerzlich erfahren. In beiden Fällen wurden Flämmarbeiten zur Beseitigung von Unkraut durchgeführt. In einem Fall führte dies zu einem Fassadenbrand, der über die Fensteröffnungen auch auf zwei Wohnungen und den Dachstuhl übergriff. In 2020 wurde bei diesen Arbeiten eine Hecke in Brand gesetzt. Trotz sofort eingeleiteter Löschmaßnahmen mit einem Gartenschlauch, griff das Feuer über den Wintergarten auch auf den Dachstuhl des angrenzenden Wohnhauses über. Die Wohngebäude konnten über einen längeren Zeitraum nicht genutzt werden, der Sachschaden war erheblich.

Holzkohlegrill richtig bedienen

Eine eindringliche Warnung richtet die Feuerwehr auch an alle Fans der Außenküche: „Jetzt im Frühling nehmen auch die Unfälle durch unsachgemäße Bedienung von Grills wieder stark zu. Im Gegensatz zu den Flammarbeiten sind die Sachschäden dabei zwar erfahrungsgemäß eher gering, stattdessen ist aber die Gefahr von Personenschäden erheblich größer. Wer versucht, seinen Kohlegrill durch die Benutzung von flüssigem Brandbeschleuniger, wie zum Beispiel Spiritus oder Benzin, schnell in Gang zu bringen, setzt sich und seinem direkten Umfeld einer immensen Gefahr für Leib und Leben aus.“ Für den sicheren Umgang mit Kohlgrills gibt die Feuerwehr Emmerich am Rhein folgende Hinweise:

  • Grill immer kippsicher und windgeschützt aufstellen.
  • Niemals flüssige Brandbeschleuniger wie Spiritus oder Benzin verwenden – weder zum Anzünden noch zum Nachschütten, es droht Explosionsgefahr!
  • Nur feste, geprüfte Grillanzünder aus dem Fachhandel verwenden.
  • Grill stets beaufsichtigen und Kinder nicht in die Nähe des Grills lassen (Sicherheitsabstand von 2 bis 3 Metern halten).
  • Grill nicht von Kindern bedienen oder anzünden lassen.
  • Kübel mit Sand, Feuerlöscher oder Löschdecke zum Löschen des Grillfeuers bereithalten.
  • Nach dem Grillen das Grillgerät weiter beaufsichtigen, bis die Glut vollständig ausgekühlt ist.

Zahlreiche hilfreiche Hinweise und Berichte gibt es auch auf der Internetseite des Vereins „Paulinchen e.V.“, der sich für brandverletzte Kinder und die Vermeidung von derartigen Unfällen engagiert (www.paulinchen.de).