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Eichenprozessionsspinner
Bekämpfungsmethoden der Stadt
Seit Jahren verfolgt die Stadt Emmerich am Rhein verschiedene Bekämpfungsmethoden um den starken Befall der Eichenprozessionsspinner einzudämmen. Dafür werden die insgesamt 600 Eichen im Stadtgebiet mit Hilfe eines Hubwagens besprüht. Die Maßnahmen werden ausschließlich in öffentlichen Bereichen durchgeführt. Dazu zählen, Parks, Friedhöfe, Spielplätze, Schulen, aber auch stark frequentierte Fahrradwege. An weniger stark genutzten Straßen, Wegen und Plätzen, an denen mit Eichenprozessionsspinnern zu rechnen ist, werden Schilder mit entsprechenden Warnhinweisen und Verhaltensregeln aufgestellt. Die städtischen Waldränder werden zusätzlich mit einem Hubschrauber überflogen und somit auch aus der Luft besprüht.
Das hierfür verwendete Präparat ist biologisch abbaubar und für Menschen und Tiere ungefährlich.
Auf dem AWO-Zeltplatz in Hochelten (städtisches Grundstück) wurden durch die Firma Sterbenk & Arntzen Nistkästen für Meisen aufgehängt. Diese zählen zu den natürlichen Fressfeinden der Eichenprozessionsspinner. Dieser Bereich wurde dann von der Spritzung ausgenommen. Die ersten Tests haben zu einem positiven Ergebnis geführt.
Bevor die Raupen in den Monaten Juni bis August jedoch wieder in großen Scharen auftreten, wird die Stadt Emmerich die Eichenprozessionsspinner im Rahmen der Gefahrenabwehr wieder frühzeitig bekämpfen. Nur durch vorbeugende Maßnahmen kann sichergestellt werden, dass die Population eingedämmt und insbesondere stark frequentierte öffentliche Bereiche auch während der Sommermonate gefahrlos genutzt werden können.
Allgemeine Informationen zum Eichenprozessionsspinner
Der Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) ist ein Nachtfalter aus der Unterfamilie der Prozessionsspinner und ist heimisch in den Eichenwäldern in Süd- und Mitteleuropas. Durch die Klimakrise breitet sich die Raupenart auch immer weiter nördlicher aus. Neben Wäldern kommt er aber auch in urbanen Gegenden wie in Alleen, Gärten, Parks oder auf Friedhöfen vor.
Bekannt und gefürchtet ist der Eichenprozessionsspinner vor allem wegen der Brennhaare der Raupen. Diese häuten sich sechs Mal bis sie ein vollendeter Falter werden. Ab dem dritten Larvenstadium – je nach Wetter kann das bereits ab Ende April/ Anfang Mai geschehen - bilden die Raupen feine Härchen, die beim Menschen und Tier, nach Hautkontakt oder beim Einatmen, zum Teil schwere allergische Reaktionen hervorrufen.
Achtung: Bei Kontakt zu Nestern oder Raupen, berühren Sie nicht Ihre Augen. Am besten gehen Sie direkt duschen und waschen Ihre Kleidung bei Mindestens 60° Grad Celsius, um das Nesselgift zu zerstören. Wenn es zu starken Reaktionen kommt, suchen Sie dringend Ärzt*innen auf.
Auch die Atemwege von Tieren können betroffen sein, daher sollten Sie mit Ihrem Hund beispielsweise größtmöglichen Abstand zu befallenen Bäumen halten. Kommt es trotzdem zum Kontakt, sollten die Stellen mit Wasser abgewaschen werden und bei Symptomen ein Tierarzt aufgesucht werden.
Anfänglich sind die Larven braun-gelblich, in späteren Stadien haben sie außerdem einen breiten dunklen Streifen auf dem Rücken. Der Kopf ist in etwa so breit wie der Körper und schwarz. Das letzte Raupenstadium ist vor der Verpuppung bis zu fünf Zentimeter lang. Sie kommen meist in großen Ansammlungen (Nester) auf Eichen vor.
Tipps für den Garten
Natürliche Feinde sind beispielsweise der Kuckuck, Schlupfwespen oder Raubfliegen. Empfehlenswert sind strukturreiche Gärten mit Hecken, reichhaltigem Blütenangebot und keinen Pestiziden.
Sollten Sie in Ihrem Garten ein Nest feststellen, dürfen diese nicht selbstständig entfernt werden, dies sollte man den Expert*innen überlassen. Beim mechanischen Verfahren, werden die Raupen und deren Nester mit Hilfe entsprechender Geräte abgesaugt, verbrannt oder eingesammelt. Hier ist der Vorteil, dass auch die Brennhaare der Raupen dauerhaft entfernt werden. Dies wird von professionellen Schädlingsbekämpfungsbetrieben durchgeführt.
Um den Kontakt mit Eichenprozessionsspinnern zu vermeiden beachten Sie bitte folgendes:
- Wer gern in Parks, Wäldern und Straßen mit vielen Eichen spazieren geht oder joggt, sollte diese Gebiete im Sommer ab Mai besser meiden oder sehr vorsichtig sein.
- Halten Sie einen Abstand von 10 bis 15 Metern zu dem befallenen Baum und berühren Sie weder die Nester noch die Raupen.
Achtung: Bei bestimmten Windverhältnissen können Brennhaare bis zu 200 Meter verbreitet werden. - Informieren Sie auch Ihre Kinder und andere Menschen über die Gesundheitsgefahr von Eichenprozessionsspinnern.
Wenn Sie im Wald Eichenprozessionsspinner entdecken, können Sie den Befall dem*der Förster*in melden. Ein Befall an einem öffentlichen Platz kann den Mitarbeitern der Kommunalbetriebe gemeldet werden.
Ansprechpartner in Sachen Eichenprozessionsspinner und Bekämpfungsaktion ist Georg Holtkamp von den Kommunalbetrieben Emmerich am Rhein, Tel.: 02822/925634 oder per Mail an holtkampg@kommunalbetriebe-emmerich.de
Bildquelle 1: Jörg-Peter-Wagner (www.wikipedia.de) CC BY-SA 3.0
Bildquelle 2: Kleuske (www.wikipedia.de) CC BY-SA 3.0