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Vortrag über den Dialekt in Elten und Umgebung
Am Donnerstag, den 23. März 2023, wird der Sprachforscher Dr. Georg Cornelissen im Kolpinghaus Elten (Sonderwykstraße 10) einen Vortrag mit dem Titel „Schotteschlett und Hagelschlag“ halten. Die Veranstaltung der Stadtbücherei Emmerich am Rhein beginnt um 19:00 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Bereits im Januar hatte die Stadtbücherei Emmerich am Rhein einen Dialektfragebogen Cornelissens in Umlauf gebracht. Nicht weniger als 63 ausgefüllte Fragebögen liegen nun vor, davon allein 23 für das Eltener Platt. Die übrigen Bögen verteilen sich vor allem auf Emmerich und Hüthum sowie auf die niederländischen Nachbarorte (Lobith, Babberich, Beek und viele andere).
Einen Schwerpunkt des Vortrags bilden die bemerkenswerten Übereinstimmungen im Dialekt auf beiden Seiten der Staatsgrenze: Wörter wie Galge (Hosenträger), Krant (Zeitung) und Sadduck (entstanden aus Sackduck, also Taschentuch) oder Lautvarianten wie Salt (Salz) oder old (alt). Auf der anderen Rheinseite sagt man zum Beispiel schon ald.
Aber an vielen Stellen gehen die Dialekte heute unterschiedliche Wege. Etwa beim „Gänseblümchen“. Die alte Bezeichnung in der Region lautet Maisöntje (oder Maisuntje oder Maisüntje). In Elten ist allerdings zunehmend Gänseblümke zu hören, jenseits der Grenze schon Madeliefje, das ist identisch mit der niederländischen Standardsprache. Die Dialekte streben also auseinander. Eine gewisse Gegenbewegung hat es in Elten jedoch zwischen 1949 und 1963 gegeben, als der Ort zu den Niederlanden gehörte. Damals übernahmen die Menschen in Elten beispielsweise das niederländische Wort hagelslag (Schokoladenstreusel), das sie kurzerhand als Hagelschlag „einplatteten“. „Aus meiner Sicht hat sich die Aktion mit der Stadtbücherei sehr gelohnt, es gibt Neuigkeiten für Elten wie für die anderen Orte. Vielen Dank an alle, die mitgemacht haben“, so Cornelissen.