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Stadt trauert um Paul Seesing
Heute (11.3.) wird der ehemalige Dechant Paul Seesing auf dem Emmericher Friedhof beigesetzt. Wir trauern um einen verdienten Bürger der Stadt, der für sein vielfältiges Engagement zum Wohle "seiner" Stadt 2008 mit der Ehrenplakette und 2014 mit dem Ehrenring (nach der Ehrenbürgerwürde die zweithöchste Auszeichnung der Stadt) ausgezeichnet wurde. Bürgermeister Peter Hinze hat den Angehörigen in einem Kondolenzschreiben im Namen der gesamten Stadt sein Mitgefühl überbracht:
"Liebe Familie Seesing, liebe Familie Opgen-Rhein, liebe Angehörige,
der Tod von Paul Seesing hat viele Bürgerinnen und Bürger in 'seiner' Stadt Emmerich am Rhein sehr betroffen gemacht. Als Bürgermeister möchte ich Ihnen auf diesem Wege mein tiefes Mitgefühl ausdrücken.
Auch wenn seine letzten Jahre von Krankheit und den Beschwerden des Alters gezeichnet waren und er darum nicht mehr so präsent sein konnte, so war Paul Seesing über viele Jahrzehnte hinweg eine der prägenden Persönlichkeiten der Stadtgesellschaft. Viele Emmericherinnen und Emmericher verbinden mit ihm - „Dechant Seesing" - zahllose Erinnerungen und unvergessliche Momente.
Für sein vorbildliches Engagement ist er vollkommen zurecht mit der Ehrenplakette (2008) und dem Ehrenring (2014) der Stadt Emmerich am Rhein ausgezeichnet worden. Seit seiner Einführung als Pfarrer der Kirchengemeinde St. Martini im März 1972 hat sich Paul Seesing schnell als Persönlichkeit erwiesen, die äußerst tatkräftig war, ohne um seine eigene Person zu viel Aufheben zu machen. Er war Initiator für die Wiederherstellung und den Ausbau der im Zweiten Weltkrieg schwer zerstörten Stiftskirche St. Martini, die unser Stadtbild heute in ganz besonderer Weise prägt. Zeitzeugen berichten, dass er bei den Bauarbeiten nicht zögerte, selbst mit Hand anzulegen. Die von ihm intensiv betriebenen kunst- und kirchenhistorischen Arbeiten, zu denen auch die Einrichtung der Schatz- und Paramentenkammer zählt, hat erst das Bewusstsein vieler Mitbürgerinnen und Mitbürger für die Geschichte der Stadt geweckt.
Paul Seesing war aktives Mitglied in zahlreichen kirchlichen und weltlichen Gremien der Stadt. Neben der lokalen Geschichte galt sein Augenmerk vor allem auch den Bedürftigen in der Gesellschaft. Über die Tätigkeit in zahlreichen Stiftungen ermöglichte er die diskrete Bereitstellung von Hilfen für Bedürftige, die das soziale Netz nicht aufzufangen vermochte. Kindern und Jugendlichen aus sozial benachteiligten Familien ermöglichte er auf diesem Weg zum Beispiel die Teilnahme an den Ameland-Ferienfreizeiten, die von ihm über Jahrzehnte hinweg organisiert wurden. So trug er wesentlich dazu bei, die Lebensqualität einzelner, benachteiligter Menschen und Familien zu verbessern.
Als Vorsitzender der kirchlichen Stiftungen förderte er nicht nur den sozialen Wohnungsbau und die Weiterentwicklung des Kinderheims, sondern auch die Einrichtung von zahlreichen Kindergartenplätzen. In seiner Funktion als langjähriger Vorsitzender des Kuratoriums des St. Willibrord-Spitals hat Paul Seesing dazu beigetragen, dass unser Krankenhaus finanziell solide aufgestellt war und einen guten Ruf weit über die Stadtgrenzen hinaus genoss.
In seinem Handeln stellte Paul Seesing immer das Wohl der Anderen und das der Gemeinschaft in den Mittelpunkt. Er ist damit ein bewundernswertes Vorbild für uns alle. Seine klaren Worte, seine Zielstrebigkeit und sein zupackendes Handeln werden dieser Stadt fehlen. Die Stadt Emmerich am Rhein wird Paul Seesing in dankbarer Erinnerung behalten.
In herzlicher Anteilnahme
Peter Hinze (Bürgermeister)"